7.15.2007
Ein Jäger der Kreide
Die Mongolei war in der Dinosaurierzeit ein Gebiet, in dem wirklich sehr viele Dinosaurier lebten. Gewiss, wenn wir ein Dinosaurierbuch aufschlagen würden, und unsere Lieblingsdinosaurier und dessen Fundort nachschauen würden, würde es vermutlich meistens heißen " Der T-Rex lebte in Nordamerika". Doch wir müssen auch daran denken, dass ziemlich viele Menschen den T-Rex auf ihren virtuellen goldenen Thron setzen, weil sie denken, der T-Rex sei der größte und gefährlichste Dinosaurier, der je auf der Erde lebte und dass jeder Angriff dieses Tieres erfolgreich war. Es würde mich nicht wundern, wenn einige Menschen denken würden, der T-Rex seie größer als Sauropoden wie Brachiosaurus gewesen und hätte sie mit einem Schritt zermalmen können.
Aber nach dieser eigenartigen und vielleicht auch von einigen Lesern als sinnlos angesehenen Einleitung möchte ich zu dem Dinosaurier kommen, der der Grund für diesen Artikel ist. Wie meine Anleitung schon verraten hat, handelt es sich um einen Dinosaurier... aus der Mongolei. Es ist der Carnivorer Chilantaisaurus, der leider trotz seiner Größe, die im Gegensatz zu vielen anderen Carnivorern schon ziemlich passabel ist, meistens wohl nicht in Dinosaurierbüchern das Thema einer Seite ist und nicht mal eines Satzes. Oder hat jemand der Leser etwa diesen Namen gehört oder gelesen? Ich selbst habe den Namen in einem Dinosaurierbuch aufgestöbert, aber das war auch nur in den letzten Seiten in denen alle bisher gefundenen Dinosaurier verzeichnet waren.
Der Chilantaisaurus war ein theropoder Carnivorer - wie alle Carnosauria - und nur ein bisschen kleiner als der allseits "beliebte" T-Rex; Er war 11 m lang und maß 4 m an Höhe. Da kann man schon schmunzeln, da viele andere große Carnivorer es meistens nur auf 8 m brachten und noch weniger brachten. Er wurde außerdem 2 t schwer. Die Ehre, diesen Fund zu machen, hatte Hu, der das Tier in der inneren Mongolei fand. Der Fund wurde dann in die letzte Periode der Dinosaurier eingeordnet, was ja zweifellos die Kreidezeit ist, und so wurden die Knochen des Chilantaisaurus in die Kreide vor etwa 100-110 mio. Jahren datiert. Mit diesen Informationen über den Chilantaisaurus begeben wir uns auf eine Reise in die Zeit dieses Räubers in die innere Mongolei, seiner üppigen und futtereichen Heimat.
Die damalige Mongolei konnte nach den vereinigten Staaten von Amerika mit 40 verschiedenen Dinosauriergattungen den Ruhm vom zweitdinosaurierreichsten Land beanspruchen. Auch in der Kreidezeit war es ein üppiges Gebiet voller Dinosaurier. Horndinosaurier, Entenschnabelsaurier und weitere Dinosaurierarten tumelten sich um diese Zeit in der inneren Mongolei. Kurz gesagt: Die Evolution hatte hier wahre Wunder geschaffen. Es gab zahlreich und überall Pflanzenfresser, doch auch die Carnosauria waren da, um wiederum diese zu fressen. Der Chilantaisaurus war einer der größten Carnivorer, der um diese Zeit in der Mongolei lebte und es auf all diese Wunder der Tierwelt abgesehen hatte, wobei er selbst eines war.
Die Erde bebt. Mehrere hundert tonnen Fleisch lassen die Erde erbeben und kleine Pflanzenfresser davonlaufen. Doch es ist kein Fleischfresser; Gerade die Pflanzenfresser mussten auf ihren Beinen viele Tonnen tragen.
Ein Chilantaisaurus ist schon früh morgens auf Beutesuche. Besser gesagt er lauert. Er hält seinen 11 m langen Körper zwischen den Bäumen versteckt. Ab und zu bewegt er seine Beine. Seinen Schwanz hat er wie eine Stange zum Gleichgewicht nach hinten ausgestreckt. Seine Augen aber schauen zum See, der in der Nähe liegt. Doch diesmal schweift sein Blick zu der Ceratopsier-Herde hinüber, die gerade schwerfällig angekommen ist. Doch anstatt einen Schutz um ihre Jungen zu bilden, trinken sie - nicht ahnend über die Gefahr- das Wasser, das den See einnimmt. Der Chilantaisaurus denkt wohl, dass es schon Zeit ist und so jagt er los. Zuerst bricht der Kopf aus dem Wald hervor, dann tauchen seine kleinen stummeligen Arme auf und schon steht dort, wo gerade noch ruhig ein paar kleine Flugsaurier gejagt hatten, der 11 m lange Chilantaisaurus. Sein Kopf, mit starken Kiefern besetzt, wird vom muskulösen Hals in Richtung Beute gewendet, womit die Ceratopsier gemeint sind. Aus nächster Nähe betrachtet, sieht der Chilantaisaurus einfach gewaltig aus. Er trägt alle Zeichen, die einen Killer der Kreidezeit ausmachen können. Nun tragen ihn seine muskulösen Beine schnell zu einem Ceratopsier hin. Der versucht zwar noch seine Hörner in den Chilantaisaurus zu stoßen, doch mitten in der Bewegung wird er einfach umgestoßen. Die Kiefen packen ihn und reißen ihm mehrere Kilo Fleisch ab. Schon ein paar Sekunden später hat die Herde den Ort verlassen, während das Trinkwasser sich rot färbt. Das Leben hat den Pflanzenfresser verlassen. Der tote Körper spendet dem Chilantaisaurus sehr viel Nahrung.
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1 Kommentar:
¡Por fin un comentario tuyo!, haber cuando te vienes para estas tierras que te ficho para nuestros equipos
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