9.03.2007

Ein Segel zur Körperregulierung


Wir befinden uns in der Unterkreide vor 116 mio. Jahren. Damals gab es auf der Erde noch keine Blüten und die Pflanzenwelt wurde vertreten durch Farne und Kiefern. Auch in der damaligen Sahara war es grün und voller Freude, poethisch gesagt. Dort, in der von Pflanzen bewachsenen Sahara, lebte der Ouranosaurus, ein 7 m langer herbivorer Dinosaurier, der zu den Iguanodonten zählt. Er hatte aber im Gegensatz zu den anderen seiner Art ein auffälliges Merkmal... er hatte ein Segel auf dem Rücken, dass sich einen halben meter nach oben wölbte. Aber wozu brauchte man denn so ein Rückensegel? Das war doch eher hinderlich als nützlich, oder? Nun, fassen wir zusammen, war er auch das einzige Tier, das auf der Erde gelebt hatte und so ein Merkmal aufwies? Da war doch noch der Spinnosaurus. Dieser carnivore Dinosaurier besaß auch so ein einprägsames Merkmal. Doch zur Hauptfrage, wozu diente es denn? Die Antwort ist, das es zwar um diese Zeit in der Sahara noch nicht so heiß wie heute war, doch es war heißer als in anderen Regionen der Erde. Das Segel war ein evolutionäres Wunder und diente der Körperregulierung. So wurden die Tiere in der Sahara nicht überhitzt und hatten immer eine geeignete Körpertemperatur. Nun zum Geschichtlichen.

Der Ouranosaurus, beziehungsweise seine fossilen Überreste, wurden erstmals 1976 von Taquet in Afrika entdeckt. Sein Körperbau ähnelte dem des Iguanodon deutlich, doch drei Unterschiede hatten die beiden Tiere schon; Der Ouranosaurus hatte erst einmal das Segel, das sonst kein anderer Iguanodont besaß. Der Iguanodon war größer und hatte längere Arme sowie eine kürzere Schnauze. Und jetzt begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit, 116 mio. Jahren vor uns.


Afrika, Unterkreide: Ein Ouranosaurus setzt sein Segel wie um jede Mittagszeit in den Wind. Seine Körpertemperatur schrumpft ab. Ein Neovenator, 8 m lang, hat nur auf diesen Augenblick gewartet. Nun stößt er zwischen den Kiefern hervor, die ihm als Versteck gedient hatten. Mit ein paar Sätzen ist er beim Ouranosaurus und stößt ihn einfach um. Der Neovenator, seines Sieges sicher, will ihm gerade ihn die Kehle beißen, als der Ouranosaurus ihm einen Schlag mit den Armen verpasst, der einen Menschen sofort getötet hätte. Nur ist der Neovenator ein 8 m langer Carnivorer, was ja schon ein Unterschied ist. Sofort hat er sich wieder gefasst, doch der Ouranosaurus rammt ihm an die Seite. Der Neovenator taumelt, fällt um und richtet sich wieder auf. Doch der Ouranosaurus gibt ihm nur ein Brüllen entgegen. Der Neovenator verzieht ich lieber. Er wird sich eine neue Beute suchen, die nicht so hartnäckig ist.

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